Fachtag: Psychische Erkrankungen in Familien
Je nach Statistik geht man von mehr als drei Millionen Kindern und Jugendlichen pro Jahr aus, die einen psychisch erkrankten Elternteil erleben. Ihre Lebenswelt wird durch die Erkrankung der Eltern auf vielerlei Weise beeinflusst und verändert, sie sehen sich meist besonderen Fragen, Problemen und Belastungen ausgesetzt, entwickeln u.U. aber auch besondere Fähigkeiten und Strategien. Kinder psychisch kranker Eltern haben zudem statistisch ein erhöhtes Risiko, selbst eine psychische Störung zu entwickeln, je nach Erkrankungsform liegt dies etwa 2- bis 10fach über dem Grundrisiko der Gesamtbevölkerung.
Die Tabuisierung psychischer Erkrankungen in der Gesellschaft und auch in den betroffenen Familien erschwert den Umgang mit dieser Thematik. Häufig werden Überforderung und innere Not der Kinder erst dann offenbar, wenn sie in ihrer eigenen Lebenswelt wie etwa der Schule oder im Freizeit- verhalten Auffälligkeiten und/oder Leidensdruck entwickeln.
Wir möchten an diesem Fachtag die Herausforderungen in (Behindertenhilfe-) Einrichtungen aufzeigen, die insbesondere Hilfeleistungen „zwischen den Systemen“ anbieten, sich also im Spannungsfeld pädagogische Bedarfe / Alltagsbegleitung und psychische Krankheiten / Therapie bewegen.
Wir wollen die Auswirkungen auf das Familien- und Helfersystem darstellen und versuchen die Fragen zu beantworten, welche Hürden es gibt und ob es bereits erfolgreiche Modelle gibt, diesen zu begegnen.
Unser Fachtag richtet sich mit seiner multiprofessionellen Referentenauswahl bewusst an Fach- und Führungskräfte der verschiedenen Disziplinen (Behindertenhilfe, Schulen, Ärzte, Jugendämter, Psychiatrien, Jugendhilfe etc.).
Durch unterschiedliche Betrachtungsweisen werden die Teilnehmenden für das Thema „Psychische Krankheiten in Familien“ sensibilisiert. Dies ist der erste Schritt bei der Vernetzung der verschiedenen Berufsgruppen.
Ablauf:
9.30 Uhr
Einlass mit Begrüßungskaffee
10.00 Uhr
Begrüßung und Einführung in der Thema
Christel Friedrichs – Geschäftsführung FLEX® Eingliederungshilfe gGmbH eine Tochtergesellschaft der Diakonischen Stiftung Ummeln
10.10 Uhr
Hilfeleistungen zwischen den Systemen - Aus dem Betreuungsalltag einer Jugendhilfeeinrichtung
Franz Schuten – Jugendhof Obermeyer, Hagen a.T.W.
10.30 Uhr
Multiproblemfamilien – Eine Herausforderung für transprofessionelles Handeln
Prof. Dr. med. Klaus-Thomas Kronmüller – Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Dipl. Psych., Ärztlicher Direktor LWL-Klinikum Gütersloh
12.00 Uhr
Mittagspause mit Buffet in der Cafeteria
13.00 Uhr
„Wir sind hier!“ & „Wo bist Du? – Kinder psychiatrieerfahrener Eltern im Fokus“ Filmausschnitte, Vortrag & Diskussion
Andrea Rothenburg – Regisseurin und Produzentin
15.00 Uhr
Pause mit Kaffee und Kuchen
16.00 Uhr
Präventive Unterstützung von Kindern mit psychisch erkrankten Eltern – familienorientierte Praxismodelle im Kontext institutioneller Vernetzung
Heike Gumz – Dipl. Sozialpäd., wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Kassel
16.45 Uhr
Diskussion und Fragen aus dem Publikum
17.00 Uhr
Verabschiedung
Für das leibliche Wohl sowie künstlerische Abwechslung wird gesorgt.
Seminarinformationen:
FoBi-iD | 0563 |
Beginn | 09.11.2018 9:30 |
Ende | 09.11.2018 17:00 |
max. Teilnehmer | 150 |
Dauer | 09:30 Uhr - 17:00 Uhr |
Anmeldeschluss | 05.11.2018 |
Einzelpreis | € 128,00 |
Referent(en) | Prof. Dr. Klaus-Thomas Kronmüller, Andrea Rothenburg, Heike Gumz, Franz Schuten |
Ort | Bielefeld, Diakonische Stiftung Ummeln |
Fortbildungsflyer (PDF) | 2018.11.09_ID-0563_Fachtag Psychische Erkrankungen in Familien.pdf |
Veranstaltungsort - Bielefeld, Diakonische Stiftung Ummeln:
Adresse:
Diakonische Stiftung Ummeln
Kirchliches Zentrum
Veerhoffstraße 5
33649 Bielefeld
Anreise:
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Buslinie 28 (MoBiel)
Haltestelle „Stiftung Ummeln“
Buslinien 87, 95, 128
Haltestelle „Christinen Brunnen“
von dort ca. fünf Minuten Fußweg zur Veerhoffstraße
Weitere Infos: